_{wasser wind glas metall erde}

Die jahrzehntelange, schon mit der Westberliner Geschichte des Ortes beginnende Suche nach Nachhaltigkeit, nach bewusstem Umgang mit Ressourcen, nach intelligenter Re-Naturalisierung urbaner Nutz- und Verkehrsflächen an einem Verkehrsknotenpunkt in Berlin-Charlottenburg hat mit dem bauhaus reuse und dem paradoxen Idyll in der Mitte des Ernst-Reuter-Platzes ein eigenes "Biotop" hervorgebracht.

Das Projekt “Five Elements of Berlin Biophony / Berliner Biophonie der fünf Elemente” nimmt die organische Biosphäre des Ortes ernst: Die fünf Elemente Wasser, Erde, Luft, Glas (sinnbildlich für Architektur und Bauen) und Metall (sinnbildlich für Verkehr) werden mit klanglichen Mitteln und Messinstrumenten untersucht, und das bauhaus reuse verwandelt sich in seinem architektonischen Setting selbst zum klingenden Messinstrument der sonischen Landschaft. 

Gemessen wird die Biophonie der Luft mit Klangdrachen – an klingenden Saiten aufsteigende Drachen, die den Luftraum analog und elektronisch erkunden – der Erde mit Geophonen im Boden, des Wassers mit Hydrophonen in den Springbrunnen. Außen und Innen des bauhaus reuse werden in ein musikalisches Verhältnis gesetzt: Der Kreislauf des Stadtverkehrs wird mit in elektronischen Schleifen resonierenden Saiten kontrapunktiert. Alle tönenden Elemente fließen in die Klanginstallation im Innern des bauhaus reuse und strahlen nach außen.

Welche Ideen von menschengemachter Natur treffen hier in einer seltsamen Mimikry antiker Weltvorstellungen zusammen? Das Projekt “Five Elements of Berlin Biophony / Berliner Biophonie der fünf Elemente” öffnet sonische Perspektiven und Erfahrungsräume auf diese Ideen und setzt sie in Bezug zu den aktuellen Fragen nach Ressourcennutzung und Nachhaltigkeit in Zeiten des krisenhaften Wandels der grundlegenden Kreisläufe unserer planetaren Biosphäre.

Lectures von zivilgesellschaftlichen Akteur_innen und Wissenschaftler_innen zu den fünf Elementen gehen über in künstlerische Führungen zu akustischen Forschungsstationen. Hier kann das Publikum hörend mit Mitteln zeitgenössischer Musik und Klangkunst, mit sonischen Messgeräten (speziellen Mikrofonen) als Filter und transformierenden Klang-Prismen offenbarte quasi-ethnologische Naturbeobachtungen an diesem Ort erfahren.

In das Konzert am Samstag abend fließen alle Beobachtungen und gesammelten Klang-Forschungsobjekte ein, und vielfältige Interventionen bringen die bio-, anthropo- und technophone Tiefe des Ernst-Reuter-Platzes und der umgebenden Kreisläufe und Bauten zum Klingen - und die Rauschwand der Springbrunnen verwandelt sich in nächtliche Stille.

_{Alberto de Campo, Florian Dombois, Echo Ho, Ariane Jeßulat, Michal Kinderney, Kirsten Reese, Anne Wellmer & Gäste}
Klanginstallation bauhaus reuse, akustische Forschungsstationen, Konzert und Klangperformance(s)

_{Lilli Kuschel} 
video screening, Ausstellung bauhaus reuse

_{Michal Kindernay}
audiovisuelle Arbeiten, Ausstellung bauhaus reuse

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